Pilzseminar mit Ausstellung in Lüneburg

Die vielfältig sich äussernden Wünsche nach Pilzberatung und Pilzbestimmung können gerade auf Pilzausstellungen befriedigt werden. Dabei kann jeder Teilnehmer entscheiden, ob er sich nur die Pilzarten ansehen oder an den Stegreifvorträgen nach Wunschthemen teilnehmen will...

So war es auf der Pilzausstellung...
“Angeblich keine Pilze” im Wald – aber 120 Arten in der Ausstellung
Nicht ganz den Erwartungen entsprach die Besucherzahl der Pilzausstellung im Forsthaus Rote Schleuse am 17. September in Lüneburg. Das hat jedoch auch einen einfachen und plausiblen Grund: Nach der gewaltigen Pilzschwemme fünf bis sieben Wochen zuvor (Ende Juli/Anfang August) folgte eine regenlose und sehr warme Periode, so dass kaum noch Pilze nachwachsen konnten. Folglich stellten viele potenzielle Besucher bei ihren Spaziergängen fest, dass zurzeit „keine Pilze“ wachsen. Der erste Nachtfrost am Samstagmorgen, war dann für viele Pilzfreunde ein zusätzlicher Grund zu glauben, es gäbe jetzt überhaupt keine Pilze.

Was aber ist Glaube und was ist Wirklichkeit?
Trotz der angeblich leeren Wälder konnten in der Ausstellung genau 119 frisch gesammelter Arten dem staunenden Publikum präsentiert werden. Besonders gefiel die von der Pilzfreundin Evelyn Mertens (Bild oben im Vordergrund) liebevoll gestaltete Dekoration und Präsentation der Schaustücke. Begeisternden Anklang fanden erwartungsgemäß die angekündigten Stegreifvorträge des leitenden Pilzsachverständigen. So konnte jeder Besucher seine Wunschthemen äußern und bei schönstem Wetter im herrlichen Garten der Waldgaststätte den spannenden Vorträgen lauschen. Von Tschernobyl über Schwermetallbelastung bis Fuchsbandwurm, insgesamt wurden 16 verschiedene Themen zumeist mit dem Oberbegriff „Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger“ gewünscht und für jeden leicht verständlich abgehandelt. Weil mit dieser besonderen Leistung punktgenau und direkt auf die Bedürfnisse der Besucher eingegangen wurde, folgten viele spontan über mehrere Stunden den interessanten Erläuterungen, oder kamen einfach - wie diese Besucher im Bild links - später noch einmal wieder. Neben Meik Nickel, der auch an der VHS in Lüneburg seine Pilzkenntnisse weiter gibt, konnte Pilzfreundetreff, die veranstaltende Pilzschule mit Reinhard Ross einen weiteren Pilzsachverständigen der Region als Gast begrüssen. Als sichtbares Ergebnis dieser Kooperation wurden zur Bereicherung einer weiteren Ausstellung für die Bevölkerung am Folgetag im Naturhistorischen Museum Lüneburg viele Pilze am Ende übergeben.
Angeregt durch die Besucher jetzt auch noch praktische Erfahrungen zu sammeln, wurde neben dem Treffen der Lüneburger Pilzfreunde am 18./19. November (Spätherbstpilze) schon für Januar (Winterpilze) und April (Frühjahrspilze) weitere Aktionen geplant.

Hier hält Hannes (12), einer der “Nachwuchspilzberater” aus der Lüneburger Region gerade einen kleinen, aber sachlich richtigen Vortrag über den Unterschied zwischen einem Parasol und dem Gartengiftschirmling. Zur Förderung dieses Talentes erhielt er von Pilzfreundetreff – der mobilen Pilzschule ein Pilzseminar am18./19. November geschenkt. Der Vater des Jungen wurde als Begleitperson ebenfalls dazu eingeladen.                          zurück nach Lüneburg