Gesetzliches Sammelverbot für einige Pilzarten ...

Wer Pilze sammeln will sollte schon wissen, dass es nach der Bundesartenschutzverordnung in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz zwar einige besonders geschützte aber keine streng geschützten Speisepilzarten gibt und man nicht überall sammeln darf. Wegen ihrer Häufigkeit gibt es für einige Pilze wiederum Ausnahmen so z.B. für den Steinpilz (Boletus edulis), Birkenpilze & Co. (Leccinum), Pfifferlinge (Cantharellus spp) und alle Morchelarten (Morchella), nämlich eine Sammelbeschränkung. So kann jeder “in geringen Mengen für den Eigengebrauch” diese Pilze sammeln. Die letzte Änderung des Gesetzes ist am 25.02.2005 in Kraft getreten. Sie sollten auch beachten, wo Sie auf der Pilzpirsch im Wald sich wie bewegen dürfen, hier hilft zunächst einmal das Bundeswaldgesetz. Da alle Bundesländer hierzu noch eigene Gesetze haben, sollten Sie auch diese zu Rate ziehen. In Niedersachsen ist vor allem das Betretungsrecht im Niedersächsischen Gesetz über den Wald interessant.

Wissenschaftliche  Bezeichnung

Deutscher Name  

 Besonders   Streng
 geschützte Arten     §1 Satz 1  §1 Satz 2

L1_1
L2_1
L3_1
L Ausnahmen_1

ACHTUNG:
Massgeblich ist natürlich allein die aktuelle Gesetzgebung. Daher übernimmt Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule auch keinerlei Gewähr. 

Pilze sammeln schadet den Pilzen nicht - Ergebnisse einer Langzeituntersuchung

Dr. Simon Egli und François Ayer von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für
Wald, Schnee und Landschaft (WSL) aus Birmensdorf veröffentlichten kürzlich die Ergebnisse einer Langzeituntersuchung. Danach begann an der WSL in der Schweiz in 1975 ein Feldexperiment, welches Auskunft geben sollte über den Einfluss des Pilzsammelns auf die Pilzflora. Untersucht wurde der Einfluss der
 
- Sammelmethode (Pflücken, Abschneiden) und das mit dem
- Sammeln verbundene Betreten des Waldbodens.

Kurzfassung:
Waldpilze erfüllen nicht nur wichtige Aufgaben im Ökosystem Wald. Das Pilzsammeln gilt zunehmend auch als beliebte Freizeitbeschäftigung. In vielen Ländern der Welt stellen gesammelte Pilze auch eine wichtige Einnahmequelle dar. Die Sammelhäufigkeit ist zwanzig Jahre nach Tschernobyl auch bei uns wieder angestiegen. Das hat in einigen Kreisen zu Befürchtungen geführt, dass eine Übernutzung die Pilze schädigen könnte. Die Resultate dieser wissenschaftlichen Untersuchung zeigen aber, dass - entgegen den Erwartungen - langjähriges und systematisches Pilzsammeln weder die zukünftigen Erntemengen noch die Artenanzahl beeinträchtigt. Unabhängig davon, ob die Pilze gepflückt oder abgeschnitten wurden.

Das mit dem Sammeln verbundene Betreten des Waldbodens jedoch wirkt sich nachteilig auf die Fruchtkörperbildung aus, doch es scheint die Pilzmycelien nicht nachhaltig zu schädigen.

Quelle: Schweiz. Z. Pilzkd. 84, 2: 68-77.