Pilze sammeln schadet den Pilzen nicht - Ergebnisse einer Langzeituntersuchung
Dr. Simon Egli und François Ayer von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) aus Birmensdorf veröffentlichten kürzlich die Ergebnisse einer Langzeituntersuchung. Danach begann an der WSL in der Schweiz in 1975 ein Feldexperiment, welches Auskunft geben sollte über den Einfluss des Pilzsammelns auf die Pilzflora. Untersucht wurde der Einfluss der - Sammelmethode (Pflücken, Abschneiden) und das mit dem - Sammeln verbundene Betreten des Waldbodens.
Kurzfassung: Waldpilze erfüllen nicht nur wichtige Aufgaben im Ökosystem Wald. Das Pilzsammeln gilt zunehmend auch als beliebte Freizeitbeschäftigung. In vielen Ländern der Welt stellen gesammelte Pilze auch eine wichtige Einnahmequelle dar. Die Sammelhäufigkeit ist zwanzig Jahre nach Tschernobyl auch bei uns wieder angestiegen. Das hat in einigen Kreisen zu Befürchtungen geführt, dass eine Übernutzung die Pilze schädigen könnte. Die Resultate dieser wissenschaftlichen Untersuchung zeigen aber, dass - entgegen den Erwartungen - langjähriges und systematisches Pilzsammeln weder die zukünftigen Erntemengen noch die Artenanzahl beeinträchtigt. Unabhängig davon, ob die Pilze gepflückt oder abgeschnitten wurden.
Das mit dem Sammeln verbundene Betreten des Waldbodens jedoch wirkt sich nachteilig auf die Fruchtkörperbildung aus, doch es scheint die Pilzmycelien nicht nachhaltig zu schädigen.
Quelle: Schweiz. Z. Pilzkd. 84, 2: 68-77.
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