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Pilze suchen, finden und kennen lernen mit Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule in Nord-, Westdeutschland und Berlin
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Thema Nr. 1 für Pilzfreunde: Pilzbestimmung Pilzbestimmung online - wie es überhaupt funktioniert haben wir auf einer zusätzlichen, separaten Homepage, nämlich auf www.pilzbestimmung.org verdeutlicht. Mit dem monatlichen Pilzrätsel an dieser Stelle, pirschen wir uns langsam aber stetig immer mehr an das Thema heran...
Die Lage Auch wenn die Pilzbuchverlage ständig und mit jeder Neuerscheinung etwas Anderes behaupten: Unbekannte Pilze lassen sich nicht einfach nach Bildern bestimmen. Die Ausnahme: Der Bestimmer ist ein geübter Fachmann und kennt den Pilz auf dem Bild. Wie ist es aber, wenn der zu bestimmende Pilz gar nicht erst als Bild vorliegt, sondern nur eine Beschreibung existiert, oder auch diese sogar erst noch erstellt werden muss? – Jeder der sich schon mit dichotomen Bestimmungsschlüsseln (z. B. Horak, Jülich, Moser, MHK, Bon) auseinander gesetzt hat weiß, daß diese Ausschlußverfahren eine exakte, makroskopische Beschreibung von Pilzdetails (jedenfalls bei einigen hundert Pilzarten) voraussetzen und nur dies zum Ergebnis führt. Ist das nun nur die Arbeit von (Pilz-)Detektiven, von sogenannten „Pilzprofilern“ oder macht das irgendwie sonst auch einen Sinn? Die Erfahrung zeigt: Diesen schwierigen Weg zu üben macht nicht nur Spass, sondern bringt auch bald Ergebnisse.
Was ist in 2008? ? Wegen Arbeitsüberlastung konnte die Serie ab 2/2007 nicht mehr fortgeführt werden. Inzwischen hat sich aber Conny Roffmann vom Pilzfreundetreff Hildesheim bereit erklärt, beginnend ab 11/2007 zunächst für ein Jahr monatlich ein Rätsel (und den Lösungsweg mit Bild) zur Verfügung zu stellen. Daher bieten wir hiermit ab sofort jeden Monat an dieser Stelle wieder eine neue Trainingseinheit das
“Pilzrätsel”
zur Pilzbestimmung eines aktuellen Pilzes an. Es werden dabei an dieser Stelle jeden Monat nur Pilze vorgestellt, die ohne mikroskopische Merkmale zu untersuchen z. B. mit dem Werk Pareys Buch der Pilze von Marcel Bon bestimmbar sind.
Mitmachen und gewinnen Für Ihren per Mail übersandten Lösungsvorschlag erhalten Sie wieder ein Glückslos. Bei richtiger Bestimmung nehmen Sie an der monatlichen Verlosung von Pilzfreundetreff teil. Was es alles so zu gewinnen gibt und schon gewonnen hat erfahren Sie hier.
Wie geht es weiter und wie werde ich zum „Pilzbestimmer?“
Der im Bestimmen ungeübte Pilzfreund (auch der untrainierte Pilzberater oder Pilzsachverständige) wird hier zunächst enorme Anfangsschwierigkeiten haben. Also Probleme schon allein deswegen, weil er die zur Bestimmung erforderliche, systematische Arbeitsweise nicht kennt. Diese wird bei uns insbesondere auf Doppelkurs A und Doppelkurs B vermittelt, sowie täglich praktisch trainiert. Pilzbestimmung (siehe 1. bis 4. Schritt der Pilzbestimmung) setzt zunächst einmal eine sehr gute und genaue Beobachtungsgabe voraus. Auch das wird bei uns auf verschiedenen Kursen trainiert. Wir wollen uns an dieser Stelle im weiteren Verlauf unserer Aufklärungsarbeit jeweils monatlich und schrittweise der Pilzbestimmung weiter widmen und die Lösung mit Lösungsweg beim nächsten Mal vorstellen… Tipp: Versuchen Sie zuerst die beschriebenen Fakten aus den folgenden Pilzbeschreibungen auf den Erfassungsbogen (Arbeitsblatt) zu übertragen und zusätzlich eine Habitus-Skizze anzufertigen!
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Pilzrätsel November 2007 Der gesuchten Pilz ist vorwiegend in Nadel- aber auch in Laubwäldern zu finden. Gut getarnt zwischen Nadelstreu oder Laubschicht kann man ihn schwer erkennen und merkt oft erst, dass man in Mitten Dutzender Fruchtkörper steht, wenn man den ersten entdeckt hat.
Der dünnfleischige, aufgerauht feinfilzige Hut ist genabelt und hat eine Breite von ca. 1-6 cm, der Rand ist bei älteren Exemplaren wellig gelappt und etwas kraus. Hut und der hohle, schlanke Stiel gehen ineinander über. Der Stiel ist bei jungen Exemplaren viel kräftiger gefärbt als der Hut, mit etwas Glück kann man diesen unter der Laub- oder Nadelschicht hervorleuchten sehen. Der Pilz wächst gesellig oder büschelig und auch in Hexenringen. Während ich ihn in den vorherigen Jahren nur vereinzelt finden konnte, trat er in diesem Herbst in großer Zahl auf, laut Literatur wächst er von August bis November. Der Geruch ist leicht pilzig, aber kaum wahrnehmbar. Der Laie würde das Fruchtlager als lamellig bezeichnen. Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel Dezember 2007 Ende November, Anfang Dezember fanden wir folgenden Pilz an einem liegenden Birkenstamm: Die Fruchtkörper hatten einen Durchmesser von 2 cm bis 9 cm und waren mehr oder weniger oval, sie wuchsen versetzt übereinander. Die unteren Hüte waren teilweise weißlich überstäubt.
An diesem Tag hatte es nicht geregnet. Die Hutoberfläche war glatt, matt und trocken, der Rand war bei den kleineren Exemplaren eingerollt. Die Farbe wurde von meinen Familienmitgliedern unterschiedlich beschrieben: dunkelbraun, anthrazit, mit lila-touch, bei den jungen Fruchtkörpern fast schwarzbraun. Der Pilz hatte weißes, festes Fleisch, die Lamellen waren sehr engstehend, schmutzig weiß bis cremefarben, teilweise mit Lamelletten, der Rand der Lamellen, also die Lamellenschneide, war glatt. Der kurze Stiel des gesuchten Pilzes war mit feinen brauen Punkten besetzt und mit seiner ocker-bräunlichen Farbe hob er sich deutlich von den Lamellen ab, die Lamellen liefen also nicht am Stiel herab.
Den gleichen Pilz fand ich schon häufig mit anderen Farbtönen an Buche oder anderen Laubhölzern. Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel Januar 2008
Gleich am 1. Tag des Jahres - beim Neujahrsspaziergang - entdeckte ich diesen Pilz an einem liegenden, gefällten Laubholzstamm.
Leider waren nur wenige Fruchtkörper vorhanden. Auf den ersten Blick konnte man fast glauben, jemand hätte seine kleinen, runden Lakritzbonbons dort ausgespuckt. Die Pilze hatten einen Durchmesser von 1 bis 2,5 cm und erinnerten an dicke Scheibchen oder flache Schüsselchen, rundlich bis oval.
Bei einem älteren Exemplar war der Rand etwas hochgebogen, die umgebogene Kante und die Unterseite des Fruchtkörpers waren matt, braun, körnig-aufgerauht und unterschieden sich von der glatten Innenseite der "Schüssel", die schwärzlich glänzte, fast wie ein schlammiger Teich, bei dem das Wasser abgelassen wurde.
Der Pilz fühlte sich angenehm weich und gummiartig an und hinterließ seine Spuren auf den Fingerkuppen.
Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel Februar 2008
An einem dünnen, auf der Erde liegenden Ast im Nadelwald, wurden diese kleinen weißen Pilze auf unserer letzten Exkursion in der Region Hildesheim entdeckt. Sie wuchsen teilweise übereinander geschichtet wie Dachschindeln. Von welchem Baum dieser Ast - oder war es nur ein Zweig - stammt, ist leider nicht so genau bekannt. Da jedoch nur Fichten in diesem Waldstück wuchsen, ist anzunehmen, dass es sich um einen Ast dieser Bäume handelt.
Die Fruchtkörper hatten die Form einer Muschel und waren ca. 1 cm bis max. 2 cm groß. Die Huthaut war mehr oder weniger glatt und etwas durchsichtig, die Schicht darunter elastisch gummiartig. Ebenfalls weiß waren die recht eng stehenden Lamellen, die Schneide (d. h. die schmale Seite der Lamellen, die nach außen zeigt) war gallertartig, fast wachsweich anzufühlen.
Der sehr kurze Stiel der Pilze saß seitlich, bei den größeren Pilze war dieser feinflockig und grenzte sich deutlich von den Lamellen ab.
Geschmack des Pilzes: mild, Geruch: schwach pilzig bis unbedeutend.
Viel Erfolg und Spaß beim Bestimmen! Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel März 2008
Der Fundort des März-Pilzes war eine regenfeuchte Fichtenschonung mit saftig-grün bemooster Fläche. Der Waldboden war nach den stärkeren Regenfällen in den letzten Tagen sehr weich. Die dünnfleischigen Pilzchen wuchsen aus dem Moos und hatten einen Hutdurchmesser von ca. 0,5-3 cm, viele noch sehr junge Pilze waren zu sehen.
Die Hutfarbe war sehr variabel und reichte von blass ocker (bei den sehr jungen Pilzen) über gräulich- bis schmutzig-braun oder auch mal sattbraun. Der glatte Hut hatte einen kleinen Buckel. Die Lamellen waren weiß, auch bei einem älteren Exemplar, dessen Hut schon leicht konkav (nach oben gewölbt) war. Bei diesem Exemplar schien der Rand leicht gerieft. Der ebenfalls glatte Stiel war zäh und fest, von gelblicher Farbe, zur Spitze hin heller werdend und innen hohl, teilweise verhältnismäßig lang. Wenn man den Pilz vorsichtig ausgrub, was bei dem weichen Untergrund auch mit bloßen Händen mühelos gelang, konnte man die wurzeleähnliche Verlängerungen entdecken, die mindestens ebenso lang wie der Stiel waren. Den Geruch kann man als angenehm pilzig beschreiben, mich persönlich erinnerte er etwas an einen soeben ausgewickelten Camembert-Käse.
Viel Erfolg und Spaß beim Bestimmen! Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel April 2008
Eigentlich waren wir auf der Suche nach dem „Größten Scheibling“, als mein Mann und ich in der Fichtennadelstreu auf folgende schöne Pilze stießen: Gesellig wachsend waren es 6 oder 7 Stück und hatten einen Hutdurchmesser von 3 bis 9 cm. Mit dem mittel- bis dunkelbraun speckig glänzenden Hut, der sich wunderbar weich und glatt anfühlte, erinnerten sie mich etwas an Butterrüblinge. Ein Exemplar stand mehr der Sonne ausgeliefert und war hellbraun ausgeblasst.
Die recht dickfleischigen Hüte hatten einen flachen, aber breiten Buckel, sie waren nicht ganz rund, teilweise waren die Ränder wellig verbogen und ganz fein hell bereift (Lupe). Das relativ weiche Fleisch war cremefarben. Die Stiele waren längs gerieft und creme bis beige, auf Druck safran-rötlich bräunend und keulenförmig, die Stielspitze war leicht filzig und noch etwas heller. Im Verhältnis zu den Hüten waren die Stiele „normal lang“. Die Lamellen waren bei den ganz jungen Exemplaren cremefarben, bei den größeren Pilzen gelblich-ocker und ziemlich engstehend, sie waren deutlich ausgebuchtet angewachsen.
Später zuhause fertigte ich dann sicherheitshalber einen Sporenabdruck an, die Farbe zeichnete sich aber nach einiger Zeit auch deutlich auf dem untersten der zwei im Korb verbliebenen Pilze ab.
Viel Spaß und Erfolg - Conny R. Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule. Zur Lösung
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Pilzrätsel Juni 2008 Zur Lösung Mai 2008
Bei unserem letzten Pilzfreundetreff in Hildesheim konnte ich ein interessantes Mitbringsel begutachten, das ich so vorher auch noch nicht so gesehen hatte.
Auf der monatlichen Exkursion zwischen Hildesheim und Hannover am ersten Sonntag im Juni entdecke ein Teilnehmer Folgendes: Unter einer Schicht aus Laubbaumblättern wurde aus dem lockeren Mulchboden ein weißlicher Mycelstrang entnommen, der etwa 60 cm lang und mehrfach verzweigt war. Als er ausgebuddelt war, hatte er Ähnlichkeit mit einem Fadengewirr, an dem Bucheckernschalen und kleine Zweige hingen. Der Mittelstrang war sehr robust und hatte einen Durchmesser von ca. 2-3 mm, er ließ sich mit bloßen Händen nicht entzwei reißen, die Enden hatten ca. die Stärke von dickem Haar.
An diesem Strang nun wuchsen kleine Pilzchen, kaum größer als 1 cm, die Hüte hatte einen Durchmesser von ca. 3-6 mm, fast wie aufgefädelt an einer lange Schnur. Einige Pilze wuchsen sehr eng beieinander (ca. 3-5 cm), dann wieder mit einem Abstand von ca. 20 cm. Die kleinen Fruchtkörper, die ja noch kein Sonnenlicht gesehen hatten, waren weiß bis creme und man konnte nur mit der Lupe erkennen, dass die Pilz helle Lamellen hatten. Die Huthaut war glatt, die Stielbasis etwas verdickt.
Insgesamt roch alles sehr pilzig, auf die etwas größeren Exemplare, die bereits oberhalb des Erdbodens wuchsen, möchte ich nicht näher eingehen, sie hatten aber teilweise einen leichten Rettichgeruch. Viele Grüße und viel Erfolg Conny Roffmann Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule.
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Pilzrätsel Juli 2008 (wurde versehentlich nicht im Jui, sondern erst am 02. August publiziert)
Man musste (hier in Hildesheim/Niedersachsen) bei der Trockenheit schon etwas suchen, um einen geeigneten Pilz für das Rätsel zu finden. Dieses Exemplar stand in einem Laubwald unter einer Rotbuche. Offenbar wurde der Pilz am Wachstum durch eine Wurzel im Erdreich gehindert, der Hut schaute nur mit einer Hälfte schräg unter dem Vorjahreslaub hervor. Beim Versuch, den Pilz herauszunehmen, brach der brüchige Stiel ab.
Hier nun noch die Beschreibung: Der Hut hatte einen Durchmesser von ca. 14 cm, war abgeflacht ausgebreitet, der ungeriefte Rand bereits etwas hochgedrückt, beim seitlichen Draufschauen konnte man die Lamellenenden erkennen. Der Stiel war etwas deformiert und gebogen, dadurch oval, mit einem Durchmesser von 6,5 x 3,5 cm und 6 cm lang, die Oberfläche war weiß und hatte feine Längsrillen. Innen war er schwammig, teilweise von Maden ausgefressen.
Auf der Huthaut waren mehrere Farben vertreten, z. B. an einer Stelle hellbeige, danach zur Mitte hin grau-grünlich (bei näherer Betrachtung mit schwärzlichen Fasern besetzt), die Hutseite, die es nicht aus der Laubschicht geschafft hatte, war blass fleischrosa-lila.
Die hell cremefarbenen Lamellen waren teilweise gegabelt und fühlten sich geschmeidig an.
Viele liebe Grüße Conny
Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule.
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Pilzrätsel September 2008
Leider ist es bei uns in Hildesheim und Umgebung schon wieder (immer noch) recht trocken, was manchmal das Aussehen eines Pilzes etwas verändert.
Folgender Pilz soll in diesem Monat als Rätselobjekt dienen: Der Hut war cremefarben, schmutzig weißlich und nicht schmierig, die Huthaut schien teilweise rissig zu sein, in Fraßstellen unter Huthaut war das Fleisch nicht verfärbt. Der Hut hatte einen Durchmesser von ca. 10 cm und war sehr dickfleischig und fest. Der Stiel war 6 cm lang und sehr dick (Durchmesser ca. 5 cm), er war, wie auch die Porenmündungen, zitronengelb und glatt, ohne Netz oder Flocken, hier verfärbte sich das Fleisch in Fraßstellen rötlich.
Die Röhren waren ebenfalls zitronengelb, die Mündungen eher klein, weder rund noch eckig, eher unregelmäßig.
Auf Druck blaute der Pilz sofort, später wurde die Druckstelle braun. Beim Durchschneiden verfärbte sich das Fleisch dunkel-kornblumenblau, der Stiel war unten zugespitzt, die Stielbasis weinrötlich-braun.
Den Geruch des Pilzes würde ich als schwach, nicht unangenehm, bezeichnen. Über den Geschmack kann ich leider nichts sagen, da ich ihn nicht probiert habe.
Viele Grüße Conny
Ihren Lösungsvorschlag mit Lösungsweg mailen Sie bitte an Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule.
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