Pilzrätsel von Dezember 2005 bis Juni 2006

Bevor Sie gesammelte Pilze essen, sollten Sie sorgfältig ermittelt haben, ob es wirklich die sind, die Sie meinen. - Auch Giftpilze können appetitlich aussehen und riechen. Wie Pilze bestimmt werden, lernen Sie auf unseren Pilzkursen und Pilzseminaren...

Dezember 2005
Januar 2006
Februar 2006
März 2006
April 2006
Mai 2006
Juni 2006

...und das war das erste Pilzrätsel (Dezember 2005)
Am häufigsten findet man diesen hübschen Pilz bei der gezielten Suche nach Austernseitlingen im Spätherbst oder milden Winter. Er kommt sowohl einzeln bis gesellig, aber auch büschelig, fast dachziegelartig übereinander wachsend sowie rasig vor. Gemeinsam, also gleichzeitig wächst er manchmal mit dem Austernseitling auf älteren Buchenstämmen. Allerdings findet man unseren gesuchten Pilz auch auf Eichen- oder auf Hainbuchenstämmen, vor allem dann, wenn der Baumstamm guten Bodenkontakt hat. Seltener findet wir ihn auch auf Laubholzstubben, dann allerdings einzeln oder nur in wenigen Exemplaren. Nach Jahn soll er ausser als Saprobiont gelegentlich auch als Wundparasit an Laubholz vorkommen. Wie oft bei den Pilzen ist auch diese feste, fleischige Pilzart farblich recht variabel, denn nicht immer sind deutlich (gelb)grünliche Farbtöne im Hut zu sehen. Mindestens genau so häufig findet man ihn mit bräunlichem, etwa 3 – 10 cm breiten, nieren- bis muschelförmigen Hüten. Zumindest bei Feuchtigkeit ist die Hutoberfläche schleimig glänzend. Der kurze, kräftige, seitlich angebrachte Stiel des Pilzes ist auf blassgelbem Grund fein mit bräunlichen Schüppchen punktiert. Die recht dichten Lamellen sind anfangs schmutzigweiß bis blaßgelblich und laufen am Stiel nicht herab. Die farblosen Sporen erscheinen in der Masse weiß. Das ist dann gut sichtbar, wenn an trockenen Tagen bereits am Fundort auf die Einfärbung der Hutoberfläche der unteren Pilze geachtet wird… Der Pilz ist ohne auffälligen Geruch und besonderen Geschmack. Da ältere Fruchtkörper manchmal einen schwach bitterlichen Geschmack haben können, sollten nur ganz junge Pilze in einem Mischpilzgericht Verwendung finden. Das ± faserige Fleisch des Pilzes verträgt mehrmaliges Auftauen nicht. Trotzdem kann man immer wieder noch nach Wochen eingetrocknete Fragmente dieser Pilze entdecken. Die Praxis hat gezeigt, dass dieser Pilz immer wieder – allerdings unbeschadet – mit dem Austernseitling verwechselt wurde und wird.                        
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Pilzrätsel Januar 2006 
Wer diesen Pilz zu anderen Jahreszeiten als im Spätherbst finden will, wird sich vergeblich bemühen. Selten, so wie im Jahr 2005 erscheint er schon Mitte Oktober, ist aber regelmäßig von Anfang November bis Mitte Dezember an immer denselben Fundstellen über Jahrzehnte anzutreffen. Dieser große, stattliche Pilz steht häufig in kleinen und großen Hexenringen, aber auch in Reihen. Größere Hexenringe mit 15 oder mehr Metern Durchmesser, wie man sie hier im vor allem mit Rotbuchen bestanden Elm antrifft, sind seltener, bringen bisweilen aber auch 50 bis 100 oder noch mehr Fruchtkörper hervor. Die schmutzigweiß bis blaßcreme gefärbten, etwas bogigen Lamellen des Pilzes laufen weit am Stiel herab. Der ähnlich den Lamellen, ledergelb bis blaßcreme gefärbte Hut ist dabei ± trichterförmig und mit einem kleine Buckel in der Mitte versehen. Emporgehoben wird der Hut von einem langen, an der Basis schwach keulig verdickten und kräftigen, zentralen Stiel. Bei einem Hutdurchmesser von 10 bis 18, manchmal über 20 cm Durchmesser und dann einer Stiellänge von etwa 25 cm gehört er zu den wahren Speisepilzgiganten. Bei einem Stieldurchmesser von 20 bis 40 mm kommt da eine Menge Pilzmasse zusammen. Daher reichen schon zwei bis drei Fruchtkörper für eine gute und schmackhafte Mahlzeit. Wer gleich draußen bei seinem Fund einmal gezielt darauf achtet, wird unschwer unter reifen Fruchtkörpern eine von den heraus gefallenen Sporen weißlich eingefärbt Streuschicht entdecken. Probieren Sie auch einmal behutsam, den Stiel von der Stielbasis her nach oben in zwei Teile zu zerreißen. Das wird ihnen problemlos gelingen, aber ein Farbumschlag, also Verfärbung im Stielfleisch ist bei dem Pilz nicht erkennbar. Unbeschadet verwechselt wird er mit dem sehr ähnlichen und zur gleichen Zeit auftretenden, ebenfalls sehr geschätzten Bruder, der sich fast immer ohne angedeuteten Buckel in der Hutmitte und einem kürzeren, aber dafür kräftigeren Stiel präsentiert. Die Hutoberfläche auch dieses Pilzes ist weder schleimig noch schmierig, selbst bei Feuchtigkeit nur glatt und bei Trockenheit matt. Manche Pilzkundler halten letzteren Pilz übrigens nur für eine Abart des gesuchten Pilzes. 
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Pilzrätsel Februar 2006 
Nach der gängigen Literatur kommt der gesuchte Pilz hauptsächlich in kleineren oder größeren Büscheln vom Sommer bis zum Frosteintritt, am häufigsten aber im Spätherbst, auf Holz wachsend vor. Als „büschelig wachsend“ bezeichnet man Pilze übrigens dann, wenn sie scheinbar aus einer „gemeinsamen Wurzel“ entspringen. Pilze haben aber bekanntlich keine Wurzeln, denn das ist ein Charakteristikum allein der Pflanzen. Wer auch vom Spätherbst bis Frühjahr regelmäßig auf Pilzpirsch ist, trifft in milden Wintern immer wieder dessen Fruchtkörper an. Allerdings findet man von Dezember bis Februar nur noch kleinere Büschel bestehend aus drei bis fünf Pilzen und jetzt häufiger auch Einzelpilze an. Auffallend ist bei dieser Art der stets robuste Stiel und die rotbraune Hutmitte. Durch diese Merkmalskombination ist er von seinen nahen Verwandten leicht zu differenzieren. Wächst er an liegenden Eichenstämmen, bildet er besonders stämmige Exemplare aus. Er kommt nie an Nadelholz, aber an verschiedenen anderen Laubhölzern z.B. an Rotbuchenstubben vor. Dabei bevorzugt der Pilz anscheinend die Zeit von der mittleren Optimal- bis zur späten Finalphase des Totholzes. Der 5 -10(12) cm breite Hut wird zum Rand eher heller fuchsig und geht dort ins Gelbe über. Jung ist er mit schuppigen oder spinnwebartigen Resten eines weißgelblichen, schnell flüchtigen Schleiers bedeckt. Dieser verbindet bei ganz jungen Fruchtkörpern auch Hutrand und Stiel. Diese Schleierreste verschwinden allesamt sehr rasch während des Wachstums. Sind im Winter in diesem Zustand die Pilze eingefroren, irritieren sie den Finder bei der Bestimmung. Am 7-13 mm dicken und selten geraden Stiel sind für den aufmerksamen Beobachter Schleierreste in Form weißgelblicher Fasern erkennbar. Diese werden dann besser sichtbar, wenn bei fortgeschrittener Sporenreife heraus gefallene, schwarzgraubraune Sporen sich hier verfangen haben. Sie täuschen so dem ungeschulten Pilzfreund eine vergängliche Manschette vor. Das Fleisch des Pilzes ist in der Stielspitze mehr weißlich, bei ähnlichen Pilzen aus der nahen Verwandtschaft dagegen eher schwefelgelb. Er hat jung einen ± neutralen und nur manchmal einen schwach bitterlichen Geschmack, so dass er von einigen Pilzfreaks auch regelmäßig und in größeren Mengen unbeschadet verzehrt wird. Bemerkenswert ist, das erst nach mehrmaligem Genuss und gleichzeitiger Zunahme des Artenkenntnisstandes der Pilzfreunde dieser Pilz zunehmend als Speisepilz gemieden wird.
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Pilzrätsel März 2006
Immer an Laubholz, vorwiegend und häufig an Stubben oder -stämmen von Quercus aber auch an Stubben von Fagus findet man diesen Pilz. Auch wenn er besonders dem fortgeschrittenen Pilzfreund im Spätherbst und milden Wintern auffällt, so kommt er doch fast das ganze Jahr über vor. Er wächst fast immer in grösseren Mengen und dem Betrachter kommt es so vor, als wären hier kleine Dachziegeln über einander gewachsen. Die Hüte des gesuchten Pilzes sind nicht sehr fleischig und zimtgelbbraun bis ockerbraun gefärbt. Wer genau hinschaut, sieht dass die Hutoberfläche wie in verschieden Zonen eingeteilt anmutet. Grössere Exemplare haben einen Durchmesser von etwa 5 cm, meistens sind sie aber um die Hälfte kleiner. Die schon jung braunen Lamellen sind vom sich zur Basis hin verjüngenden Stiel deutlich abgesetzt. Auch auf horizontaler Unterlage bildet er keinen mittig angeordneten, sondern einen ± seitenständigen, kurzen Stiel aus. Probiert man diesen zähen Pilz schmeckt er Anfangs gänzlich mild und entwickelt erst nach längerem Kauen einen schwach bitterlich-herben Geschmack. Nach längerer Zeit kratzt er dann auch noch nachhaltig im Hals. Bei diesen Geschmackswerten ist nicht verwunderlich, dass er als ungeniessbar einzustufen ist und daher für Speisezwecke nicht in Frage kommt. Unerfahrene Sammler halten diesen Pilz schon mal für kleinere Austernseitlinge. Diese können zwar manchmal eine ähnliche Hutfarbe besitzen, sind aber viel fleischiger. Die Huthaut ist beim Austernpilz auch eher glatt, statt kleiig-schuppig bis rauh. Ebenfalls im Winter kommt ein naher, gänzlich weisser und mild schmeckender naher Verwandter des gesuchten Pilzes vor. Diesen ebenfalls weißsporigen Pilz findet man von November bis März dagegen nur an totem Nadelholz. 
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Pilzrätsel April 2006
Zu den am häufigsten bei der Pilzberatung im Frühjahr und Frühsommer in Süd-Ost-Niedersachsen nachgefragten Pilzen gehört dieser Pilz. Da in dieser Zeit kaum Pilzsammler unterwegs sind, wird er vorwiegend außerhalb des Waldes an mit geschreddertem Laubholz gemulchten Stellen auf dem Erdboden in Parkanlagen oder Gärten gefunden. Begünstigt durch sich über einige Tage hinziehende Regenfälle findet man ihn durchaus schon im April, regelmäßig aber im Mai bis Ende Juni auch an Waldwegen und –rändern. Als Saprobiont ( Holz- und Streuzersetzer ) wächst er aber außerdem auch an lichten Stellen in trockeneren, durchsonnten Wäldern, auf Lichtungen und Holzlagerplätzen. Kurz über all dort, wo ihm das Nahrungsangebot aus toter organischer Materie zusagt, also an ähnlichen Stellen wo wir in den letzten drei Monaten zuvor noch den Winter-Trompetenschnitzling finden konnten. Er lässt sich, wie so häufig in der Pilzkunde, erst mit etwas Übung leicht erkennen und ist dann kaum mit irgendeiner giftigen Art verwechselbar. Um seine Beobachtungsgabe zu schulen und diesen Pilz genau kennen zu lernen, sollte man sich die Zeit nehmen, diesen Pilz über einige Tage vom Erscheinen bis zum Vergehen in allen Entwicklungsstadien zu beobachten. Wenn Sie eine Digitalkamera besitzen, rege ich an, diesen Pilz täglich 2x am Fundort zu fotografieren, um so die Stufen des Wachstums zu dokomentieren. So ist der junge Pilz halbkugel- oder glockenförmig gewölbt und je nach Wuchsort und Feuchtigkeit kaffeebraun glänzend. Von den Lamellen ist in diesem Stadium noch nichts zu sehen, da der Blick durch eine häutige Teilhülle, dem Velum partiale versperrt ist. Ihn in diesem Stadium schon zu erkennen, tun sich selbst versierte Pilzkenner schwer. In der weiteren Entwicklung reißt dann das Velum beim Aufschirmen des Hutes nach und nach am Hutrand ab und verbleibt als dünnhäutige, aber sehr flüchtige Manschette am Stiel. Kleine, schnell vergängliche Fetzen säumen dann manchmal den Hutrand oder sind als größere Stücke am Stiel zu erkennen. Die für seine Gattung nicht sehr dickfleischigen Hüte dieses einzeln bis gesellig, aber auch zuweilen büschelig wachsenden Pilzes erreichen einen Durchmesser von 2 bis 6 cm (ausnahmsweise auch mal 8-10 cm) und sind dann oft ± abgeflacht. Unerklärlich für den Laien sind immer wieder – nicht nur je nach Entwicklungsstufe - die unterschiedlichen Farben des Hutes. Bei Feuchtigkeit ist dieser mehr hellkaffeefarben bis gelbbraun und geht durch Austrocknung einerseits aber auch durch Alterung – je nach Wuchsort - in einen hell blassocker oder lehmbraunen Farbton über. Stehen die Pilze dazu noch in sonniger Lage oder/und tritt Trockenheit ein, neigt die Huthaut zum Aufplatzen, wie das auch bei einigen dickfleischigeren nahen Verwandten üblicherweise vorkommt. Der dann deutlich rissige und zudem eher abgeflachte Hut führt so zu weiteren Zweifeln beim Finder. Die Lamellen sind mit dem Stiel verbunden, also angewachsen und laufen noch etwas an ihm herab. Sie stehen ziemlich dicht und sind zuerst schmutzigweißlich, dann über graubraun bis bei völliger Reife der Sporen satt erdbraun. Da zur Bestimmung von Blätterpilzen stets die Beurteilung der Sporenstaubfarbe gehört, wird der fortgeschrittene Pilzfreund einige ausgefallene Sporen gleich am Fundort auf der wenig dauerhaften Manschette bei den voll aufgeschirmten Fruchtkörpern suchen und entdecken. Diese können dann hauchfein schokoladenbraun überbestäubt sein. Der verhältnismäßig dünne, zylindrische Stiel beträgt bei ausgewachsenen Pilzen 8-12 cm in der Länge bei einem Durchmesser von nur 4-6 mm. Er ist dabei manchmal gerade, aber häufig verbogen krumm und unten nur ein wenig breiter, dabei ganz weißlich oder blaßcreme-gelblich gefärbt. Das Fleisch ist weiß oder gelblich und hat einen auffälligen Mehlgeruch und -geschmack. Dieser Pilz ist ein essbarer und sogar recht schmackhafter Pilz. Damit stellt er für alle leidenschaftlichen Pilzesser eine willkommene Bereicherung des Speisezettels im Frühjahr dar. 
Tipp: Fertigen Sie vor dem Bestimmungsversuch eine Habitusskizze an
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Pilzrätsel: Mai 2006
Wie viel andere Pilze auch, lebt der gesuchte Pilz in einer engen Lebensgemeinschaft mit einem Baumpartner. Diese Symbiose ist zum beiderseitigen Nutzen. Dabei umschlingt der Pilz, bestehend aus einem zarten Hyphensystem (Mycel), die feinen Saugwurzeln des Baumes so, daß lebensnotwendige Stoffe zwischen beiden Partnern ausgetauscht werden können. Durch diese Symbiose helfen solche Pilze- auch Mykorrhizapilze genannt - dem Baum erheblich dabei, mineralische Nährstoffe (also Nährstoffe für die Pflanze) und Wasser aus dem Boden aufzunehmen. Wenn es dann an der Zeit ist, daß das stets im Verborgenen lebende Mycel seine Vermehrungsorgane ausbildet, bezieht er dazu vom Baumpartner – quasi als Gegenleistung – verschiedene notwendige Stoffe wie Kohlenhydrate und Vitamine. Da derartige Partnerschaften in ein komplexes und kompliziertes ökologisches System von Wechselbeziehungen eingebaut sind, kann man ahnen warum eine vom Menschen versuchte Steuerung, also Zucht solcher Pilzarten (noch) nicht möglich ist. Andererseits bedeutet dieses Wissen aber für den praktischen Pilzsammler, dass er seine Pilze immer in der Nähe ganz bestimmter Bäume findet. – Die Bäume weisen also hier den Weg! Die Hutoberfläche dieses kompakten Pilzes ist dunkelbraun, häufig aber auch hell-, olivbraun und matt. Der zunächst halbkugelige Hut ist später dann polsterförmig, manchmal sogar konkav gewölbt. Mit einem Hutdurchmesser von normal 6 -20 aber auch bis 30 cm, gehört er zu den größten Pilzen überhaupt. Der mehr oder weniger bauchige Stiel ist typisch für diese Pilzgattung. Er ist auf gelbem Grund eng mit kleinen roten Schüppchen bzw. Flöckchen besetzt. Das Hymenophor (Fruchtlager) des Pilzes besteht nicht aus Lamellen oder Stacheln, sondern aus einer leichtlösbaren Röhrenschicht. Die Poren, also die Röhrenmündungen sind dabei charakteristisch braun-rötlich gefärbt. Das sehr feste Fleisch ist sattgelb und verfärbt sich beim Durchschneiden augenblicklich dunkelblau bis schwarzblau, um dann beim Braten wieder gelb zu werden. Der sehr schmackhafte Pilz ist roh genossen wie sehr viele andere Pilze giftig. Er sollte daher gut zerkleinert und ausreichend lange (etwa 15-20 Minuten) gegart werden. Die aromatische Röhrenschicht wird nicht entfernt, sondern wie bei allen Röhrlingen mitgegessen. Wer diesen Pilz erst einmal kennen gelernt und probiert hat, möchte ihn nicht mehr missen. Der Pilz ist selten madig, kaum mal etwas von Käfern angefressen und kommt selten einzeln, eher gesellig, manchmal in kleinen, oft auch in großen Trupps von 15-20 (30/50) Exemplaren von Mitte Mai bis zu den ersten Nachtfrösten vor. Zum Trocknen oder Einfrieren ist er weniger geeignet, da er damit leider seine guten Geschmacksqualitäten einbüßt.                           Lösung

Pilzrätsel Juni 2006
Der gesuchte Pilz hat ein lamelliges Hymenophor, d.h. dass das Fruchtlager des Pilzfruchtkörpers nicht aus Stacheln, Leisten oder Röhren, sondern eben aus Lamellen besteht. Diese, stets reinweissen Lamellen, sind allerdings bei jungen Pilzen noch nicht erkennbar, da eine Schutzhaut den Blick darauf zunächst noch versperrt. Erst wenn der Pilz sich im Stiel weiter streckt und der anfangs halbkugelige Hut dabei wie ein „Regenschirm“ mehr aufschirmt, reisst diese Teilhülle (Velum partiale) am Hutrand ab und bleibt am stets zentralen Stiel als Manschette hängen. Der junge Pilz ist ausserdem noch von einer zweiten Haut gänzlich eingehüllt. Diese Gesamthülle (Velum universale) wächst beim sich streckenden Pilz dann nicht mehr mit, sondern zerreisst arttypisch in viele kleine Teile und ziert so als kleine Flöckchen den Hut. Aber nicht immer, denn bei stärkeren Regenfällen während dieser Entwicklungsphase oder wenn der Pilz sich durch eine enge Krautschicht nach oben durchzwängen muss, können diese schmutzigweissen bis blaßgrauen Velumreste auch abgewischt sein. Der Pilz tritt im Sommer und Herbst manchmal massenhaft in Laub- und Nadelwäldern, besonders auf leichteren Sandböden auf. Als Mykorrhizapilz wächst er auch bei lang anhaltender Trockenheit. Sein Hut ist etwa 5 - 12 cm, manchmal sogar bis 20 cm breit. Schaut man genau hin ist unschwer zu erkennen, dass der Hutrand meist glatt, also ohne Riefen ist. Es gibt aber auch Exemplare, bei denen eine schwache Riefung erkennbar ist. Die Huthautfarbe variiert dabei von aschgraubraun über graubraun bis hin zu kastanienbraun. Der weisse Stiel ist am unteren Ende zu einer zwiebel- bis rübenförmigen Knolle mit zu gespitztem Auswuchs an der Basis ausgeformt. Reste der Gesamthülle können hier im unteren Viertel des Sieles zu undeutlichen Warzengürteln ausgebildet sein. Die häutige Manschette ist meistens, aber eben nicht immer deutlich längsgerieft und weiß. Der Geruch der zerriebenen Lamellen erinnert manche an Rettich, andere fühlen sich dagegen an rohe Kartoffeln erinnert. Der Geschmack des stets weissen Fleisches ist mild.   Tipp: Fertigen Sie vor dem Bestimmungsversuch eine Habitusskizze nach der Beschreibung an...  
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