Runzelhütiger Zähling (Lentinellus vulpinus) Im November 2006 wagten sich an die Lösung des Rätsels nur sehr wenige Besucher der Homepage. Einige, wie Frau Roffmann aus Hildesheim, hatten sich endlich dazu durchgerungen, sich nun doch den Horak als Bestimmungsbuch zuzulegen. - Sonst wäre eine Bestimmung auch nicht möglich gewesen. Bravo! Diesen offensichtlich recht seltenen Pilz fanden Jochen Holznagel aus Salzgitter und Marion Höfert aus Bad Harzburg auf einer Lehrwanderung am 4. November an einem liegenden Rotbuchenstamm mit einem Durchmesser von etwa 60-70 cm und etwa 2,5 m Länge in der Nähe von Salzgitter- Gebhardshagen.
An mehreren Stellen kamen die zumeist büscheligen Fruchtkörper von Lentinellus vulpinus (Runzelhütiger Zähling) wie aus dem oberen Bild ersichtlich dachziegelartig übereinander wachsend hervor. Die gelbbraunen Hüte hatten einen Durchmesser von 4 - 11 cm und waren auf der Hutoberfläche auffällig längsaderig gerunzelt (Bild links) und dabei zum Rand hin leicht eingerollt. Der Hutrand bei älteren Exemplaren war von dunkel- bis schwarzbraun gefärbt. Die Form der Hüte erstreckte sich von lang gezogen spatel- bis halbrund-muschelförmig. Unter dem 1-1,5 (2) mm dünnen, aber recht zähen Fleisch der Hüte befanden sich etwa 5-7 mm breite, creme- bis blaßockerfarbene recht dicht angeordnete Lamellen und Lamelletten. Die Lamellenschneide war auffällig und grob gesägt. Die Hüte der Pilze waren offensichtlich vom ausgefallenen Sporenpulver weißlich überhaucht. Stiele waren nicht erkennbar, dafür aber stielähnliche Ausformungen an der Seite der Hüte. Der Geruch der Pilze war angenehm, intensiv und etwas fruchtig, aber ohne Anisgeruch. Der Geschmack ist zunächst bitter, dann recht scharf. Ein Sporenabwurf über Nacht zur Kontrolle brachte eine kleine Überraschung, denn der Sporenstaub war nicht weiß, sondern hellocker mit einem Rosahauch in etwa B12 bei Moser entsprechend. Mit zunehmender Trocknung der Sporen verschwand der rosa Schimmer. Die mit 3,5-4,5 x 2,5-3µm recht kleinen, ovalen und warzigen Sporen besitzen einen deutlichen Appendix und strichförmige Verbindungen zwischen den Warzen. - Von denselben Fruchtkörpern wurde einen Tag darauf ein weiterer Sporenabdruck gefertigt. Zur Überraschung war die Sporenstaubfarbe nun weiß. Die Amyloidität der Sporen wurde bereits beim Mikroskopieren festgestellt. Die Bestimmung erfolgte zunächst mit dem Moser und später auch mit dem Horak. Anmerkung: Der Pilz wurde auf einer anderen Lehrwanderung bei Langeleben im Elm schon einmal im Oktober gefunden. Bis heute ist er in der Großpilzkartierung für Deutschland nicht nachgewiesen bzw. geführt. Nur von Kreisel wird L. vulpinus als unbelegte und unbewiesene Funde (Friese 1936) und (Jung 1960) erwähnt. Die gezeigten Pilze wurden nach den ersten Nachtfrösten gefunden und waren am Fundtag längst wieder aufgetaut. Das erklärt eventuell die zunächst abweichende Sporenstaubfarbe. Zur Gewinnerliste
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