Gedachter Verlauf  -  Anregungen + Einstimmung

Die ersten Fragen der Kursteilnehmer beziehen sich auf Organisation, zeitlicher und inhaltlicher Ablauf des Kurses. Daher hier schon einmal ein Blick auf den 1. Kurstag: 

Montag 09.00 Uhr: So geht es los
Nach der Begrüßung beginnt dieser Kurs mit einer schriftlichen Erstbefragung. Es folgt eine kurze Einweisung in die Räumlichkeiten der Veranstaltungsstätte und dem geplanten Ablauf des ersten Tages mit einer anschließenden Vorstellungsrunde. Es geht dabei nicht darum, was jemand beruflich macht oder welche Ausbildung und/oder gesellschaftliche Position man besitzt, sondern nur darum seine Motive zu erläutern, warum man an diesem Kurs teilnimmt, wie der eigene Kenntnisstand eingeschätzt wird und was man von diesem Pilzlehrgang überhaupt erwartet. Die Kursteilnehmer erhalten alsdann einen Rahmendienstplan für die Woche mit Kartenausschnitten von den verschiedenen Begehungsgebieten der ersten Tage. 

Montag 09.30 Uhr: Pilzlehrwanderung I - Tipps zur Selbstorganisation
Danach geht es dann ins Gelände, um sich einen kleinen Eindruck von der Umgebung und über die aktuelle Pilzsituation zu verschaffen, sowie erstes Frischmaterial einzusammeln. Da auf dieser Einführungsexkursion die Gruppe zusammen bleibt, können viele Funde sofort am Fundort besprochen und benannt werden. So lernt man schon mal die ersten neuen Pilze kennen und erfährt wichtige Anmerkungen zur Ökologie. Empfehlenswert ist daher für alle Teilnehmer, jede diese Lehrwanderung in Wort und Bild zu dokumentieren. Schreibzeug und Digitalkamera sind also mindestens genau so wichtig, wie ein luftiger Korb mit verschließbaren Margarinebechern, um seine “Bestimmlinge” sicher zur Ausbildungsstätte zu transportieren.

Montag 12.00 - 13.00 Uhr: Mittagspause
Noch vor der täglichen, einstündigen Mittagspause werden die Frischpilze in den Schulungsraum verfrachtet. Jeder kann natürlich die Pause dann individuell gestalten. Es ist sogar auch möglich und gestattet, Mitgebrachtes zu verzehren. Häufig wird sich aber auch zu einem gemeinsamen Mittagessen verabredet, um dabei zu fachsimpeln...

Montag 13.00 - 14.00 Uhr Grobe Einführung in die Systematik
Nach Rückkehr bekommen die Pilzarten, die nun erneut (schon von den Pilzschülern) bestimmt und nach und nach benannt werden, jeweils eine eigene Präsentationsschale mit handgeschriebenem Namensschild. Auf diese Art und Weise bekommt jeder Teilnehmer einen ersten Überblick über die gefundenen Ascomyceten (Schlauchpilze) und Basidiomyceten (Ständerpilze). Parallel dazu wird durch Erläuterungen und Verdeutlichungen an der Tafel der Blick in die Systematik der Pilze Schritt für Schritt vertieft. So werden am Beispiel der vorhandenen Frischpilze die Ordnungen und Unterordnungen benannt und die Pilzarten dort auch zugeordnet.

Anmerkung: Eine Ordnung für die Ordnungen
Schnell kommen so 100, 200 und im Verlauf des Kurses noch mehr Pilzarten zusammen. Das wäre ein chaotisches und damit unzumutbares Arbeiten, wenn diese Pilze dauerhaft auf den Arbeitstischen blieben. Wie bei einer Pilzausstellung mit Frischpilzen, werden die benannten Pilze nun von eingeteilten Arbeitsgruppen auf einzelne Tische in einen extra Raum verfrachtet und hier dann mit täglich fortschreitendem Kenntnisstand weiter nach Familien und Gattungen geordnet. Diese “Ausstellungstische” werden während des Kurses weiterhin verantwortlich betreut. Durch diese praktische Einbindung der Schüler wird der systematische Gesamtüberblick gefestigt und gleichzeitig die Aufbauorganisation einer Ausstellung mit Frischpilzen trainiert. Die fachlichen Diskussionen der einzelnen Gruppen über die Zuordnung der Pilze und die damit verbundenen praktischen Erfahrungen festigen dabei die gerade erst erworbenen Kenntnisse.

Montag 14.00 - 15.00 Uhr Lebens- und Ernährungsweise der Pilze
Erste konkrete Hinweise zu diesem Theorieblock gab es schon auf der Lehrwanderung und beim vorausgegangen Unterricht. Nun werden in geordneter Form und beispielhaft die Funktion der Pilze im Naturkreislauf als Schmarotzer, Holz- und Streuzersetzer sowie Lebenspartner von Pflanzen erläutert. - Auch wenn es dazu Seminarunterlagen gibt, es ist auf jeden Fall ratsam, sich ständig eigene Aufzeichnungen zu machen...  

Montag 15.00 - 15.15 Kaffeepause
Kaffee und Kuchen kurz vor der zweiten Lehrwanderung des Tages, das hat sich in 2007 so ergeben, bewährt und kommt an. Auf Anregung von Jos Houben aus Holland ist das nun ab 2008 im Seminarpreis mit inbegriffen. 

Montag 15.15 -17.00 Uhr Pilzlehrwanderung - andere Lebensräume andere Pilze
Den Wald jetzt mit anderen Augen sehen: Die durch die zwei Theorieblöcke gerade erworbenen Kenntnisse werden nun in der Praxis wiederholt und vertieft. Nach und nach ist man dann schon nicht mehr so eng beieinander, aber höchstens auf Sichtweite auseinander. Und wo es etwas Interessantes gibt, wird auf Pfiff gesammelt und Neues an Ort und Stelle besprochen.                zurück
      

Nachfolgend einige kommentierte Bilder zum Ablauf mit Werturteilen der Teilnehmer: